Tag: Bilder
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Auch in Zeiten der Digitalisierung, der Computerspiele usw. finde ich es sehr wichtig, dass Kinder Bücher in ihre kleinen Hände bekommen und damit aufwachsen. Nach wie vor bin ich eine große Liebhaberin von Bilderbüchern, die ich früher mit Begeisterung gesammelt habe.
Über Blogg dein Buch und dem Verlag Langenscheidt durfte ich mir nun wieder einmal ein Bilderbuch zu Gemüte führen, was ja in meiner Funktion als Oma, seitens meiner Enkelkinder, absolut gewünscht ist.
"Finn Vogelschreck - da lachen ja die Krähen" lässt sich wunderbar als Jahreszeiten-Geschichte zum Vor- und Mitlesen in das Herbstgeschehen einbauen. Natürlich hat die Geschichte auch einen tieferen Hintergrund. Es geht um das Anders sein, den Mut dies zu akzeptieren aber auch um Respekt und ernst nehmen. Ein wichtiges Thema im Kindergartenalltag, aber auch draussen beim Spielen und ebenso in der Familie.
Der Inhalt:
Finn Vogelschreck steht auf seinem Feld - in seiner Funktion als Vogelscheuche - und merkt verärgert, dass er nicht ernst genommen wird. Er kann diese Situation nicht mehr länger ertragen und macht sich auf die Beine - ja, tatsächlich - es kommt Bewegung in Finn und er marschiert los. Auf seiner Reise lernt er große und wilde Gesellen kennen. Er würde gerne von ihnen lernen, wie man sich den nötigen Respekt verschafft und ernst genommen zu wird. Finn muss feststellen, dass weder der Drache, das Krokodil oder der Löwe so sind, wie es von ihnen erwartet wird. Ihnen fehlt der Mut ihre eigentlichen Bedürfnisse zu leben, was sie eher zu traurigen Gesellen macht. Als sich alle Darsteller dieser Geschichte dazu entscheiden, so zu sein und das zu tun, was sie immer schon tun wollten, nimmt alles ein gutes Ende.
Mein Eindruck:
Ich bin ein großer Freund von Reimen. Reime prägen sich schnell und leicht ein und animieren zum Mitsprechen. Auf diesem Weg findet schneller eine Interaktion des Kindes statt. Auf jeder Seite des Buches wird z.B. das letzte Wort durch ein Bild ersetzt, welches sich einmal durch die Reimform, aber auch bildhafte Darstellung des Wortes, leicht durch das Kind finden lässt. Die kleinen Reime, auf jeder Seite des Buches, lassen die Geschichte kurzweilig erlebbar machen. Ernsten Themen begegnet man am besten mit Humor und der kommt bei Finn Vogelschreck weder im Bild noch im Wort zu kurz.
Die Illustratorin des Buches, Kerstin Schoene, zeigt viel Liebe zum Detail. Man kann eine Menge Zusatzbeschäftigung aus den Illustrationen der Geschichte herausholen: Krähen zählen z.B. Die Mimik von Finn beschreiben lassen - mal ist er ärgerlich, mal erstaunt, mal erschrocken uvm. Mich persönlich sprechen auch die verwendeten Farben und die Maltechnik an. Alles wirkt weich, harmonisch und trotzdem klar. Eine freundliche Stimmung begleitet die Betrachtung.
Einen kleinen Minuspunkt vergebe ich zu den Reimen. Ab und an MUSS man den Reim ein zweites Mal lesen um die Betonung anders zu legen. Es holpert ab und an. Es macht Sinn, die Reime in Ruhe - ohne Kind - zu lesen. Laut, wenn möglich ;-)
Besonders ansprechend ist auch das Material des Buches. Der Einband fühlt sich fast ein wenig samten an und die Blätter sind stabil und griffig und auch hier lässt sich eine Struktur im Papier erfühlen. Dieses Buch wird einfach gerne in die Hand genommen - der Test wird noch folgen, dann, wenn meine kleinen Enkelnasen Finn Vogelschreck - da lachen ja die Krähen mit mir anschauen. Die Altersgruppe ab 3 ist angemessen und meine Enkeltochter, im Vorschulalter, wird an Finn Freude haben.
Mein Fazit: Ein wertvolles Buch mit einer eben solchen Botschaft, verbunden mit viel Spaß beim Entdecken.
Ich vergebe ✩✩✩✩ (von 5 möglichen)
Beatrice 20.09.2012, 19.41 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL