Wer hier regelmässig liest, kennt meine Wörter-Rettungsaktion. Und wer sich erinnert, dem ist der Begriff
FERKELTAXI bei dieser Aktion begegnet. Tja, und stellt euch nun vor, ich sass heute in einem solchen Ferkeltaxi und hab eine kleine Reise damit unternommen.
Eine liebe Freundin hat angefragt, ob ich denn Lust hätte, heute an einer Sonderfahrt teilzunehmen, um mit nach Landsberg am Lech zu fahren. Mein Terminkalender zeigte sich sehr großzügig und so stand ich pünktlich um 10 Uhr, heute morgen, am Bahnhof in Schongau.
Eisenbahn - das ist eines DER Hobbies von Männern. Also ich kenne nur Männer, die sich für Eisenbahnen interessieren. Es sind wohl auch die Männer, die an der Eisenbahnanlage des Sohnemanns sitzen und es sehr befürworten oder befürwortet haben, dass der Youngster überhaupt eine solche bekommt. Hier täusch ich mich doch nicht, oder ;-) Richtig gut wird es aber, wenn es dann die echten, großen, lärmenden und am besten noch funktionstüchtigen Maschinen sind, die man begleiten kann. Ich habe heute doch einige glänzende Augen gesehen. Das ist auch gut so.
Unsere
Initiative Fuchstal-Bahn setzt sich für die Reaktivierung des Schienenpersonennahverkehrs auf der Strecke
Schongau - Landsberg ein. Die Strecke der Fuchstalbahn beläuft sich auf 28,71 Kilometer und wurde am 16. November 1886 für den Verkehr freigegeben.
1984 wurde der regelmäßige Personenverkehr auf dieser Strecke eingestellt. Der Güterverkehr bleibt erhalten - und den höre ich, denn die Bahnstrecke befindet sich unweit meiner Wohnung.
Wir sind also heute, in einer Sonderfahrt, mit einem roten Schienenbus (Ferkeltaxi) VT 98 und einer Geschwindigkeit von max. 60 kmh Richtung Landsberg und zurück unterwegs gewesen. Nostalgie!
Schaut euch die Bilder an! (Slideshow)
Namengebend für die Fuchstal-Bahn dürfte das Fuchstal sein, das sich als Tal des Wiesbachs von Erpfting über Ellighofen, Unterdießen, Asch, Seestall, Leeder bis hin nach Denklingen zieht. Hier findet man auch die kleine
Gemeinde Fuchstal.
Als Ursprung des Namens Fuchstal gilt die Talform, die an einen Fuchs erinnert. Eine andere Version besagt, der Name leite sich ab von der braunroten Farbe der Wiesen im Sommer, die an die Farbe eines Fuchses erinnere. (Quelle:
Wikipedia) Wer sich die Zeit nimmt, um nachzulesen, wird einiges an Geschichte entdecken. Ich stelle immer wieder fest, welche Schätze wir hier haben.
Die Strecke führt an vielen ungesicherten Bahnübergängen vorbei.
Wir erleben u.a. die Sicherung eines solchen Bahnübergangs, der besonders stark befahren ist...
Keine Schranke vorhanden, so wird sich anderweitig geholfen..
Die Strasse wird kurzfristig mit einem rot-weißem Sicherheitsband abgehängt. Auf der anderen Seite des Übergangs steht ein ehrenamtlicher Fahrtbegleiter und weist herankommende Fahrzeuge mit einer Fahne ein.
Weiter geht es an goldenen Feldern vorbei. Die Ernte beginnt in diesem Jahr recht früh, finde ich? Das mag wohl an den vielen Sonnentagen liegen, die wir hinter uns haben.
Nach ca. 45 Minuten Fahrtzeit haben wir unser Ziel erreicht: Landsberg am Lech. Wir konnten drei Stunden Aufenthaltszeit mit einem Bummel durch die Stadt kurzweilig gestalten.