Ausgewählter Beitrag
... denn Wissen ist begrenzt. (Albert Einstein)
Aber von vorne ...
Ein wunderschöner Frühlingssonntag war das heute und ich habe ihn doch tatsächlich als solchen genutzt und es mir auf meinem Balkon gemütlich gemacht.
Ich habe meine Sonnenliege unterm Apfelbaum aufgestellt, die Socken von die Füss gezogen und meine Nase in die Sonne gestreckt.
Bevor es aber soweit war - ich schreibe schon wieder wild durcheinander - habe ich meinen Balkon noch von den letzten Resten des Winters befreit und mehr als mutig, meine Topfblumenkinder in ihren endgültigen Standort gepflanzt. Es schwingt die Hoffnung und der Glaube mit, dass es kein Frost (mehr) auf meinen Balkon schafft.
Beim Räumen, Graben und Topfen entdeckte ich ein paar kecke Grünlinge. Sie recken und strecken sich und ich freu mich darüber. Na, ich hätte nicht gedacht, dass sie sich tatsächlich blicken lassen. Noch mehr freue ich mich auf ihre Blüten. Wer kennt sie?
Endlich war es soweit - es folgte der entspannende Teil - wie schon zu Beginn beschrieben ;-)
Über mir im Apfelbaum höre ich Hummeln, die sich über die ersten aufgeblühten Apfelblüten freuen...
Herrlich diese Wärme, die Sonne, diese Ruhe --- zum Einschlafen schön....
Plötzlich dringt ein Raunen an mein Ohr...
"Küss mich! Küss mich, ich bin ein verzauberter Prinz!"
"Okay, ich leg noch ein paar Herzen drauf", quakte er erneut los.
Noch bevor ich antworten konnten - ich war doch ziemlich irritiert - mischte sich Florentinchen ein, die es sich hinter mir auf einem Holzhocker gemütlich gemacht und das Ganze aufmerksam verfolgt hatte.
"Küssen? Einen Frosch? Herzchen? Brrrr.... Wärst du eine Maus könnten wir ins Geschäft kommen. Ich mag Mäuse, ja, die habe ich zum Fressen gern, aber einen Frosch? Ja, nienicht werde ich dich küssen!"
Aha, Florentinchen fühlte sich angesprochen.
Ihr anfängliches Interesse dauerte nicht lange - Herr Froschkönig mit seinem Dauergrinsen schien sie mehr als zu langweilen... und Frösche kamen für sie nicht in Frage, wie sie ja deutlich zu verstehen gab.
Aus dem Fliederbusch war ein leises Wispern zu hören. Ich konnte mir das Grinsen nicht verkneifen - hier scheinen sich wohl mehrere Damen von Herrn Froschkönig angesprochen zu fühlen. Die Blumenelfe lächelte sanft von ihrem Stängel auf uns herab (wobei das Lächeln wohl eher dem Herrn Froschkönig galt als mir...)
Ich bedauerte sie und Herrn Froschkönig, denn in diesem Moment fiel mir die Geschichte vom Zinnsoldat ein und auch die beiden Königskinder waren in meinem Kopf... ach je, ein echtes Trauerspiel an so einem herrlichen Tag.
"Ein echtes Trauerspiel ist meine Lage", brummte jemand aus dem Blumenkübel vorne links.
Oje, jetzt gibt es Mecker, dachte ich bei mir.
Ich hatte heute dem Herrn Steingrau ein Gitter vor die Nase gesetzt. Eigentlich nur, weil ich damit verhindern wollte, dass die Tatzen, die zarten Pflanzentriebe niedertrampeln. Dabei hatte ich weniger daran gedacht, dass ich damit Ärger beim Herrn Steingrau hervorrufen könnte.
Mit großen Augen glotzte er mich an und war sichtlich verärgert. Ich konnte ihn natürlich verstehen - klein und dick, wie er war, sah er sowieso kaum über den Blumenkübel hinaus und jetzt auch noch die Gitterstäbe. Ein böses Faul meinerseits - wirklich gedankenlos.
Herr Steingrau grummelte weiter und er wurde lauter ...
Plötzlich spürte ich Pfoten auf mir und ich schaute auf:
Florentinchen machte es sich laut schnurrend auf mir gemütlich.
Ich rieb mir die Augen und blickte mich um.
Herr Froschkönig sass regungslos unter dem Ginsterbusch und grinste breit. Die Blumenelfe lächelte freundlich aus ihrem Fliederbusch heraus und wiegte sich sanft auf ihrem Stängel im Wind. Hinter den Gitterstäben des Rankgitters, sass Herr Steingrau und starrte mich mit seinen großen Augen an. Über mir brummten die Hummeln im Apfelbaum. Die Sonne schien warm vom Himmel und ich überlegte: "Hab ich das eben alles nur geträumt?"
Beatrice 21.04.2008, 00.28
Auch ich habe sehr genussvoll die schönen Worte und Bilder, zurückgelehnt in meinem Stuhl, in mich aufgenommen ....
Liebe Grüße Liz
vom 23.04.2008, 21.45