Was ich noch als gutes, altes Tagebuch kennengelernt habe, begegnet mir heute als "Bullet Journal" und wird mit vielfältigen Infos gefüttert und gestaltet. "Eine Wissenschaft für sich..." mein Gefühl.
Tagebuch - ja oder nein?
Hast du ein Tagebuch geführt?
Ich hab ganz bestimmt immer mal eines angefangen, aber Durchhaltevermögen hatte ich keines. Im jungen Erwachsenenalter hab ich das Thema komplett beiseite geschoben und Jahre später, also viele Jahre später, kam das Blog .. yeah. Ich war begeistert vom Internet, Computer, Grafik und ja, das Thema Weblog fand ich klasse. Wie gut mir das gefallen hat, kann man daran sehen, dass ich dieses Blog seit 2002 führe.. über 20 Jahre! Und es kamen noch einige Blogs dazu. Irre oder?
Bullet Journal - eigentlich richtig klasse.
Während das Tagebuch mit den täglichen Erlebnissen und Gefühlen gefüttert wird, soll es im Bullet Journal organisiert zu gehen bzw. soll es dir helfen, dich zu organisieren. Man erstellt Sammlungen, trackt dies und jenes und noch viel viel mehr; erstellt Tagesprotokolle und Kalender - notiert, kreiert und es geht oft recht künstlerisch zu in den Journalen. Ob mich das bis her immer abgehalten hat? Der Zeitaufwand wird immer grösser, je mehr man sich ins Detail verliert. Googelt man nach Bullet Journal wird man viele, viele Informationen zur Durchführung, Handhabung, Ideen, Material und vieles mehr finden.
Grundsätzlich mag ich die Idee und auch theoretisch bin ich total begeistert, wenn ich Beispiele sehe oder in Instagram Accounts verfolge, die sich das Bullet Journal zum Thema gemacht haben. Wirklich toll.
Mein Journal - meine Regeln
So ist das. Also wieder runterkommen und nicht überfordern.
Mit diesem Denken hab ich in meinen Kreativstunden an unserer Berufsschule (Integrationklassen) das Bullet Journal als Ganzjahresprojekt angeregt und führe das mit den Schülern durch. Low Level, nach unseren Möglichkeiten, aber mit Freude und Kreativität - mit Sketchnotes und Bastelei sowie verschiedenen Materialien.
Ich überlege mir zu jedem Monat und in Verbindung mit den Arbeitsbücher, was wir in unser Journal eintragen könnten.
Unser Journal haben wir mit einem Steckbrief und einem Selbstbildnis als Sketchnotes begonnen. Wir haben ein Index angelegt; einen Schuljahreskalender und hangeln uns nun von Monat zu Monat. Wir doodlen, falten, malen, zeichnen, lernen dabei Deutsch und diverse Lebensweisheiten und so vieles mehr. Das Projekt bedeutet für mich auch Herausforderung, denn es fehlen an manchen Tagen Schüler und ich habe je Klasse (bei zwei Klassen) nur eine begrenzte Zeit je Woche; es entstehen Lücken im Buch, die gefüllt werden sollen.
Unser März-Intro:
Für eine meiner beiden Integrationsklassen ist die Sprachförderung das A und O. Wie man im Foto sehen kann, habe ich den Artikel bei den Bezeichnungen dazu gesetzt. Wir haben das Zitat besprochen und wenn es sich um abstrakte Texte und Wörter handelt, ist das gar nicht so einfach. Für die Frühlingsblumen hab ich zusätzlich noch echte Blumen aus dem Garten mitgebracht - um auch Unterschiede bei den Blumen zu sehen (Schneeglöckchen / Märzenbecher)
Abstriche müssen gemacht werden
Ich bin - nach einem guten halben Jahr - noch immer überzeugt davon, dass dieses Projekt sehr viele positive Aspekte bietet. Und dass es viele Gestaltungsmöglichkeiten hat, die man aufgreifen und umsetzen kann. Die Schüler können für 2 Schulstunden in der Woche abschalten und in der Kreativität zur Ruhe kommen; Kreativität bietet diesen Raum.
Das war ein klitzekleiner Ausschnitt aus meiner Begegnung mit einem Bullet Journal - einer etwas anderen Art der Gestaltung.
Rückblick in den Februar - die Monatsseite Februar mit einem Gestaltungsvorschlag für eine Einladung zur Faschingsparty.