Hab ich jemals über mein irre großes Badezimmer erzählt - irre groß, sag ich nur - tanzen kann man da drinne. Herrlich - von oben bis unten gefliest - weniger herrlich, dass ich zwei Tage vor Weihnachten meinem Badezimmer einen Großkampftag ansagen muß - ohne wenn und aber - kein Gezetere - von oben bis unten und von allen Seiten - Gegenwehr zwecklos.
Okay, die Decke werde ich nicht neu streichen - dachte ich mir - ich bin trotz allem kompromissbereit - als 162,5-Zwerg und Zimmerüberhöhe kein wirklicher Spaß und wer würde sich schon um eine Frau kümmern, die zwei Tage vor Weihnachten im Laden steht und nach Wandfarbe schreit - es gibt schliesslich weit Wichtigeres. Also hab ich mir eine andere Prio A einfallen lassen, und mich den meterhohen Fliesen an den Wänden gewidmet. Leiter rauf, Leiter runter, Leiter rauf und Leiter wieder runter - ca. 10x - einfacher Weg.
Ich würde sagen, ich darf mir jegliche Köstlichkeit der Weihnachtsfeiertage gönnen, bei meinem hinter mich gebrachten Fitnessprogramm - hab ich geschrieben "hinter mich gebracht"? Morgen ist auch noch ein Tag ... und wer wird mir Einhalt gebieten? "Beahase - lass gut sein - im nächsten Jahr ist auch noch Zeit! Entspanne dich und (vor)freue dich der Tage, die da kommen werden, mit all ihrem Glanz und Lichterschein!" "Ja, ja - wie soll es denn zum Glänzen und Leuchten kommen, wenn da nix ist, worin sich was spiegeln kann?" Scherzkeks!
... und wenn er dann da ist - der Hl. Abend - die Kerzlein leuchten, die Kinderlein singen, werde ich völlig erschöpft unter dem Baum liegen, von Putzlappen und meterhohen ungeputzten, gefliesten Wänden träumen. Von Menschen, die sich die herrlichsten Leckereien in ihre Münder stopfen, während ich Fliese um Fliese schrubbe - den Fussboden bohnere, all den Tand abstaube, der sich um mich herum stapelt - und leise vor mich hinsummen:" Oh, du fröhliche.... "