Eigentlich ja komisch - seit ich ein Blog habe, hab ich oft das Gefühl, ich müsste hier alles loswerden, was sich mir
aufdrängt.
Mit ein wenig Bedenkzeit, wird mir aber dann klar, dass ich das gar nicht darf und auch nicht kann.. also bleibt mein Gedankenchaos erst einmal in meinem Kopf. Jetzt könnte so manch einer denken, dass ich (armes, einsames Würstchen ?) niemanden hab, mit dem ich Reden kann. Das ist keineswegs der Fall:
die Masse meiner Gedankengänge und meines Kommunikations-bedürfnisses, übertreffen bei weitem die Gegenwärtigkeit meiner Gesprächspartner (was für ein Satz!!)
Ich rede gerne und ich lasse meine Gedanken nicht so gerne in meinem Kopf dahin brodeln.
Und so ist nicht immer jemand zur Stelle, wenn ich "was loswerden" muß. Wie gut, dass es da mein Blog gibt. Da ich mehr als die Hälfte, der täglichen 24 Stunden, online bin, ist die Verführung groß, jedes Fitzelchen von "Gehirnaktivität" hier rein zuschreiben. Vorallem die Dinge, die eines Gespräches bedürften -
Angelegenheiten, die ich alleine nicht mit mir austragen kann. Menno, wie oft müsste ich zum Telefon greifen und zum Gespräch bitten - manch einer würde vielleicht einen Therapeuten empfehlen ;-)) (nur, wer bezahlt den?)
Aber was ist das nun, mit diesem Blog - der so verführerisch nach Input schreit und gefüllt werden möchte? Warum ist der Reiz so groß, alles an Gedanken hier reinzukritzeln, was einem durchs Hirn schiesst?
Für mich ist das Bloggen oft eine Gratwanderung... eine oft gestellte Frage an mich selbst: was darf, was darf nicht... (und hin und wieder möchte ich gerne mehr dürfen, als das, was ich mir selbst erlaube)